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Stadieneinteilung des kolorektalen Karzinoms
Die früher übliche Einteilung nach Dukes mit der Modifikation von Astler-Coller sollte nicht mehr benutzt werden, sondern die UICC-Klassifikation in ihrer letzten Version von 2002 (Sobin 2002 [UICC 2002] ) mit der TNM-Einteilung und Stadiengruppierung. Da im täglichen Umgang die Dukes-Klassifikation allerdings immer noch Verwendung findet, wird sie an dieser Stelle noch einmal mit aufgeführt.
Für eine sichere pathologische Stadieneinteilung müssen mindestens 12 Lymphknoten entnommen und histologisch untersucht worden sein.
TNM-Einteilung kolorektaler Karzinome [UICC 2002] |
T - Primärtumor |
TX |
Primärtumor kann nicht beurteilt werden |
T0 |
Kein Anhalt für Primärtumor |
Tis |
Carcinoma in situ1 |
T1 |
Tumor infiltriert Submukosa |
T2 |
Tumor infiltriert Muscularis propria |
T3 |
Tumor infiltriert durch die Muscularis propria in die Subserosa oder in nicht peritonealisiertes perikolisches oder perirektales Gewebe |
T4 |
Tumor infiltriert direkt in andere Organe oder Strukturen2,3 und/oder perforiert das viszerale Peritoneum |
Anmerkungen:
1Tis liegt vor, wenn Tumorzellen innerhalb der Basalmembran der Drüsen (intraepithelial) oder in der Lamina propria (intramukös) nachweisbar sind, ohne dass eine Ausbreitung durch die Muscularis mucosae in die Submukosa feststellbar ist.
2Direkte Ausbreitung in T4 schließt auch die Infiltration anderer Segmente des Kolorektums auf dem Weg über die Serosa ein, z. B. die Infiltration des Sigmas durch ein Zoekalkarzinom.
3Ein Tumor, der makroskopisch an anderen Organen oder Strukturen adhärent ist, wird als T4 klassifiziert. Ist bei der histologischen Untersuchung in den Adhäsionen kein Tumorgewebe nachweisbar, soll der Tumor als pT3 klassifiziert werden.
(siehe auch folgende Abbildungen) |
N - Regionäre Lymphknoten |
NX |
Regionäre Lymphknoten können nicht beurteilt werden |
N0 |
Keine regionären Lymphknotenmetastasen |
N1 |
Metastasen in 1–3 regionären Lymphknoten |
N2 |
Metastasen in 4 oder mehr regionären Lymphknoten. |
Anmerkung: Ein Tumorknötchen im perikolischen oder perirektalen Fettgewebe ohne histologischen Anhalt für Reste eines Lymphknotens wird in der pN-Kategorie als regionäre Lymphknotenmetastase klassifiziert, wenn die Form und glatte Kontur eines Lymphknotens vorliegt. Wenn das Tumorknötchen eine irreguläre Kontur aufweist, soll es in der pT-Kategorie klassifiziert und auch als V1 (mikroskopische Veneninvasion) oder, falls es makroskopisch erkennbar ist, als V2 verschlüsselt werden, weil es dann sehr wahrscheinlich ist, dass es eine Veneninvasion darstellt. |
M - Fernmetastasen |
MX |
Fernmetastasen können nicht beurteilt werden |
M0 |
Keine Fernmetastasen |
M1 |
Fernmetastasen |
Verteilung der Lokalisation kolorektaler Karzinome
Vergleich der verschiedenen Stadienklassifikationen beim kolorektalen Karzinom
Grading | GX | Differenzierungsgrad kann nicht bestimmt werden | G1 | Gut differenziert | G2 | Mäßig differenziert | G3 | Schlecht differenziert | G4 | Undifferenziert |
TNM-Stadiengruppierung [UICC 2002] | Stadium 0 | Tis | N0 | M0 | Stadium I | T1, T2 | N0 | M0 | Stadium IIA | T3 | N0 | M0 | Stadium IIB | T4 | N0 | M0 | Stadium IIIA | T1, T2 | N1 | M0 | Stadium IIIB | T3, T4 | N1 | M0 | Stadium IIIC | Jedes T | N2 | M0 | Stadium IV | Jedes T | Jedes N | M1 |
Lymphknotenmetastasierung
Die Ausdehnung über den Primarius hinaus erfolgt durch kontinuierliche lymphonodale und hämatogene Metastasierung. Zur Prognoseabschätzung und Planung der weiteren Therapiemodalitäten ist die genaue Klassifizierung des Lymphknotenstatus erforderlich. Die Anzahl der zu untersuchenden Lymphknoten für eine korrekte Festlegung der pN-Kategorie wird mit mindestens 12 angegeben. Allerdings muss bei geringerer Anzahl von untersuchten Lymphknoten die Situation der in diesen Lymphknoten vorgefundenen Infiltration bzw. Nichtinfiltration gewertet und nicht allein auf der Basis von einer nicht ausreichenden Anzahl der untersuchten Lymphknoten ein höhergradiges Stadium angenommen werden.
Fernmetastasierung
Die Metastasen des kolorektalen Karzinoms haben eine Prädilektion für Leber und Lunge, seltener Skelett und Gehirn. Bei manchen Patienten finden sich über längere Zeit ausschließlich Lebermetastasen; bei dieser biologischen Variante liegt ein prognostisch etwas günstigerer Verlauf vor im Vergleich zu Patienten mit zusätzlichen oder ausschließlich extrahepatischen Metastasen:
Entsprechend dem Metastasierungsweg finden sich
- beim Kolonkarzinom eher Lymphknoten-, Leber-, Lungen- und Skelettmetastasen, in Spätstadien auch Hirnmetastasen;
- beim Rektumkarzinom vor allem das lokoregionäre Rezidiv mit Peritonealkarzinose und Kreuzbeininfiltration, gefolgt von Leber- und Lungenmetastasen.
Beim Tumorsitz im mehr proximalen Kolon bis einschließlich Transversum finden sich in 75-80% der Fälle Lebermetastasen und in 20-30% Lungenmetastasen, beim Rektumkarzinom in 45-50% Lungenmetastasen und in 50-60% Lebermetastasen.
Literaturreferenzen:
-
UICC (International Union Against Cancer).
TNM Classification of malignant tumours, 6th ed.
eds: Sobin LH, Wittekind CH.
Wiley-Liss, Inc., New York, 2002.
Deutsche Ausgabe: TNM-Klassifikation maligner Tumoren, 6. Auflage
Hrsg: Wittekind CH, Meyer HJ, Bootz F.
Springer, Berlin Heidelberg New York Tokyo, 2002
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Interdisziplinäre S3-Leitlinie 2004: Diagnostik, Therapie und Nachsorge des kolo- rektalen Karzinoms [ Mehr]
ONKODIN ASCO-Reports ASCO-Berichte zum Kolo- rektalen Karzinom: 2006, 2005, 2004
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Herausgeber: Prof. Dr. H. Link
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Prof. Dr. G. von Minckwitz
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