Onkologie, Hämatologie - Daten und Informationen
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22.5 Rehabilitation junger Erwachsener: Rehabilitationsdiagnostik

Autor/en: V. König, T. Schulte
Letzte Änderung: 14.05.2012

Die Rehabilitationsdiagnostik hat die Aufgabe, Folgestörungen zu identifizieren und darauf aufbauend einen der Rehabilitation dienlichen Behandlungsplan aufzustellen. Die Indikation für die jeweils durchzuführende Diagnostik wird individuell gestellt. Von ärztlicher Seite sollten die in Tabelle 22.5.6 aufgeführten diagnostischen Methoden verfügbar sein.

Tab. 22.5.6: Ärztliche Rehabilitationsdiagnostik zur Identifizierung von Folgestörungen nach Therapie einer malignen Erkrankung bei jungen Erwachsenen (Alter 18-32 Jahre)

Allgemein

Zielsetzung

Ärztliche Aufnahmeuntersuchung

Erfassung klinischer Beschwerden und funktioneller Einschränkungen (inkl. seelischer Belastungen)

Klinisch-chemische und hämatologische Labordiagnostik

Erfassung relevanter Veränderungen der Laborparameter für Elektrolyte und Flüssigkeitshaushalt, Niere, Herz-Kreislauf-System, Leber, Lunge, Knochenmark / Infektgefährdung, Blutgerinnung sowie endokriner Drüsen

Nicht-invasive kardiovaskuläre Diagnostik

Erfassung von Leistungseinschränkungen des Herz-Kreislaufsystems: EKG, Ergometrie, Langzeit-EKG. Langzeit-Blutdruckmessung, Echokardiographie

Pulmonale Diagnostik

Erfassung pulmonaler Störungen: Bodyplethysmographie, Spiroergometrie, Pulsoxymetrie, Blutgasanalyse

Gastroenterologische Diagnostik

Erfassung funktioneller und organischer Störungen im Bereich des Gastrointestinaltraktes: Ösophagogastroduodenoskopie, Koloskopie, Rektoskopie

Gynäkologische Diagnostik

Fachgynäkologische Untersuchung inkl. Kolposkopie, Mammasonografie, Sonografie von Bauch, Becken und Vagina

Urologische Diagnostik

Urinanalyse, Sonografie von Nieren, Blase, Prostata, Zystoskopie

Angiologische Diagnostik

Dopplersonografie von Arterien und Venen

Röntgendiagnostik

Konventionelle Röntgendiagnostik von Thorax, Abdomen, des Skelettes, urologisches Röntgen

Von besonderer Bedeutung bei jungen Erwachsenen ist die psychologische Basisdiagnostik: psychologisches Erstgespräch, gegebenenfalls Folgegespräche beim psychologischen Psychotherapeuten, zusätzlich erweiterte Diagnostik durch anerkannte psychologische Testinstrumente (siehe Tab. 22.5.7).

Tab. 22.5.7: Psychologische Basisdiagnostik: Testinstrumente

Diagnostik von:

Testinstrument

Depression und Angst

HADS-D, PHQ-9

Krankheitsverarbeitung

FKV, FBK-R23, HSI, TSK

Lebensqualität

IRES, SF-36, EORTC QLQ-C30

Berufliche Integration

AVEM

Selbstständigkeit / Aktivitäten des täglichen Lebens

BARTHEL, MOSES

HADS-D = Hospital Anxiety and Depression Scale (deutsche Version)
PHQ-9 = Patient Health Questionnaire
FKV = Freiburger Fragebogen zur Krankheitsverarbeitung
FBK-R23 = Fragebogen zur Belastung von Krebskranken
HSI = Hornheider Screening Instrument
TSK = Trierer Skalen der Krankheitsbewältigung
IRES = Indikatoren des Reha-Status
SF-36 = Short Form Health Survey
EORTC QLQ-C30 = EORTC Quality Of Life Questionnaire
AVEM = Arbeitsbezogenes Verhaltens- und Erlebensmuster
BARTHEL = Barthel-Index (Erfassung von Selbstständigkeit und Pflegebedürftigkeit)
MOSES = Fragebogen zur Erfassung von Mobilität und Selbstversorgung

In der Pflegeanamnese erfasst der Pflegedienst Ressourcen und Selbsthilfekompetenz des Patienten und ermittelt daraus den sich ergebenden Pflegebedarf. Therapeutisch steht die aktivierende Pflege im Zentrum der rehabilitativen Therapie.


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Nach wie vor online verfügbar: die noch nicht aktualisierten Kapitel des Buches "Supportiv- therapie bei malignen Erkrank- ungen", bei ONKODIN publiziert in Kooperation mit "Deutscher Ärzte-Verlag", 2006. [Mehr]
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