Onkologie, Hämatologie - Daten und Informationen
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22.2 Somatische Ziele und Hilfen: Ernährungsdefizite - Hilfen

Autor/en: H. Delbrück, H.-H. Bartsch, J. Körber, C. Kerschgens
Letzte Änderung: 21.04.2013

Gewichtsabnahme und Ernährungsprobleme haben viele Ursachen. So kommen bei operierten Patienten mit Ösophagus- und Magenkarzinom neben der verminderten Nahrungsaufnahme wegen Appetitmangels, postprandialer Beschwerden und allzu restriktiver diätetischer Empfehlungen auch die Malassimilation mit schneller Passagezeit des Speisebreis, die bakterielle Fehlbesiedlung des Dünndarms und nicht zuletzt die gestörte exokrine Pankreasfunktion als Hauptursachen infrage. Psychologische Faktoren können einen nicht unbeträchtlichen Einfluss haben.

Ziel der Ernährungstherapie ist es vorrangig, Funktionsausfälle beseitigen zu helfen. Hierzu dienen sämtliche parenterale und enterale Zusatznahrungen, nährstoffdefinierte und hochmolekulare Diäten, die in der Rehabilitation verabreicht werden können. Nasale Sonden und perkutane endoskopische Gastrostomien (PEG) werden angelegt und versorgt. Darüber hinaus verfolgt man jedoch nachhaltige Ziele durch die Ernährungsberatung und die Lehrküche.

Die Betroffenen sollen lernen, ihre Ernährungsprobleme - auch zu Hause - aktiv zu beherrschen. In der Lehrküche sollen sie ausprobieren, was ihnen die Ernährungsberatung in Einzel- oder Gruppenunterricht empfiehlt. In der Regel ist erwünscht, dass Angehörige an der Ernährungsberatung und den Schulungen teilnehmen.

Pauschale Ratschläge, wie sie von manchen Kritikern gegeben werden, entsprechen nicht den Vorstellungen der Rehabilitation. Typisches Negativbeispiel für eine schlechte Ernährungsberatung ist die häufig von Chirurgen pauschal an gastrektomierte Magenkarzinompatienten gegebene Ernährungsempfehlung, so häufig wie möglich kleine und kalorienreiche Mahlzeiten zu sich zu nehmen und ansonsten alles zu essen, was ihnen schmecke. Eine Ernährungsberatung muss nach den Vorstellungen der Rehabilitation immer individuell und problemorientiert erfolgen. Nur so können z. B. viele Postgastrektomieprobleme gelindert sowie funktionelle Störungen bei Patienten mit Kurzdarmsyndrom verhindert und deren Lebensqualität und möglicherweise auch Überlebenszeit positiv beeinflusst werden. Wichtig ist, dass die Angehörigen in die Beratungen und die Schulungen einbezogen werden. Ratgeberbücher können hier eine wertvolle Ergänzung sein [Delbrück H 1997-2012].


Arbeitsgemeinschaft Supportive Maßnahmen in der Onkologie, Rehabilitation u. Sozialmedizin d. Deutschen Krebsgesellschaft e.V. [Mehr]
Nach wie vor online verfügbar: die noch nicht aktualisierten Kapitel des Buches "Supportiv- therapie bei malignen Erkrank- ungen", bei ONKODIN publiziert in Kooperation mit "Deutscher Ärzte-Verlag", 2006. [Mehr]
Aktuelle Berichte vom 58th
ASH Annual Meeting 2016,
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2016 ASCO Annual Meeting - aktuelle Berichte. Dieser Service wird gefördert durch:
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