Onkologie, Hämatologie - Daten und Informationen
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19 Palliativmedizinische Aspekte: Schlafstörungen

Autor/en: M. Karthaus, H. Pohlmann
Letzte Änderung: 18.03.2013

In der Palliativmedizin haben vor allem Ein- und Durchschlafstörungen, aber auch Hypersomnien Bedeutung. Anamnestisch sollte eine Klärung zwischen den subjektiven Klagen und objektiven Schlafdaten erfolgen (Fremdanamnese mit Angehörigen, Nachtschwestern).

Bei Schlafstörungen sind zunächst eine Optimierung der Schlafhygiene (Reizabschirmung, Vermeidung abendlicher schwerer Mahlzeiten, kein Koffein, Optimierung der Lagerung) und eine Überprüfung der Schmerzmedikation anzustreben. Pathogenetisch kommen für Schlafstörungen auch psychiatrische Erkrankungen (z.B. Depressionen, Angstreaktionen), abrupter Östrogenentzug und Erkrankungen des Zentralnervensystems in Betracht, die ursächlich beeinflusst werden können. Medikamentös steht eine Vielzahl von Substanzen aus verschiedenen Klassen zur Verfügung. Die Auswahl der medikamentösen Therapie kann grob nach der Art der Schlafstörungen erfolgen:

  • Einschlafstörungen: kurz wirkende Hypnotika, z.B. Zolpidem (10-20 mg), Lormetazepam (0,5-2 mg)
  • Durchschlafstörungen: lang wirkende Hypnotika (z.B. Diazepam 5-10 mg), niederpotente Neuroleptika (z.B. Promethazin, 25-75 mg; Levopromazin, 10-50 mg), anxiolytische Antidepressiva (z.B. Amitryptilin, 25-75 mg; Doxepin, 25-75 mg oder auch Mirtazapin 15-30 mg).

Alkohol ist zwar ein gutes Einschlafmittel, aber ein schlechtes Durchschlafmittel (unterdrückt REM-Schlaf). Koffein kann bei älteren, zerebral vorgeschädigten Patienten gelegentlich zur umgekehrten Wirkung eines Schlafanstoßes führen, der in diesen Fällen therapeutisch genutzt werden kann.


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Nach wie vor online verfügbar: die noch nicht aktualisierten Kapitel des Buches "Supportiv- therapie bei malignen Erkrank- ungen", bei ONKODIN publiziert in Kooperation mit "Deutscher Ärzte-Verlag", 2006. [Mehr]
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