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Diagnostik des Vitamin-K-Mangels
Anamnese
Bei Verdacht auf Vitamin-K-Mangel kann eine gezielte Anamnese die mögliche Ätiologie eines Defizits aufklären helfen. Die Ernährungsanamnese dient hierbei zur Abschätzung eines primär nutritiven Vitamin-K-Mangels.
Vorerkrankungen, besonders gastrointestinaler, hepatischer oder pankreatischer Genese, einschließlich zurückliegende Darmoperationen bzw. -resektionen sind zu erfragen, um Hinweise auf ein eventuelles Malabsorptionssyndrom zu erhalten.
Aktuelle oder kurzfristig zurückliegende Antibiotika-Therapien sollten hinsichtlich ihres Einflusses auf die Vitamin-K-produzierende Darmflora abgeschätzt werden.
Unmittelbare medikamentöse oder toxische Wirkungen auf den intrahepatischen Vitamin-K-Zyklus sind vom primären Vitamin-K-Mangel abzugrenzen. Im Besonderen ist die Möglichkeit einer akuten oder chronischen Cumarinüberdosierung bzw. -intoxikation, ggf. bei akzidenteller oder suizidaler Einnahme, zu berücksichtigen.
Klinische Diagnostik
Bei klinischer Manifestation eines Vitamin-K-Mangels findet sich ein hämophiler Blutungstyp mit Ekchymosen an der Haut und diversen schleimhautassoziierten Hämorrhagien in Form von Epistaxis, Gingivablutungen, gastrointestinalen Blutungen und/oder Hämaturien. Die am meisten gefürchtete Komplikation stellt die intrazerebrale oder intraspinale Blutung dar.
Labordiagnostik
In der Labordiagnostik findet sich bei Vitamin-K-Mangel aufgrund der reduzierten Funktion der Faktoren des Prothrombin-Komplexes typischerweise eine isolierte Erniedrigung des Quick-Wertes (Thromboplastinzeit) bei normaler aktivierter partieller Thromboplastinzeit (aPTT) und Thrombinzeit (TZ). Die Höhe des Quick-Wertes korreliert mit der verbliebenen Restaktivität des Prothrombin-Komplexes.
Wegweisend für die weiterführende Gerinnungsdiagnostik sind Einzelfaktorbestimmungen der Faktoren II, VII, IX und X, die dem Grad des Vitamin-K-Defizits entsprechend reduzierte Aktivitäten aufweisen. Angesichts der kurzen Plasmahalbwertszeit von 3-4 h findet sich am deutlichsten eine reduzierte Faktor-VII-Aktivität, gefolgt von erniedrigten Faktor-X-, Faktor-II- und Faktor-IX-Aktivitäten. Bei fortgesetzten Mangelzuständen wird zusätzlich zum Prothrombin-Komplex eine Erniedrigung des Vitamin-K-abhängig synthetisierten Protein C und des Cofaktors Protein S messbar.
Zusammenfassender Überblick über die Diagnostik des Vitamin-K-Mangels | Klinische Untersuchung | - Hämophilie-ähnlicher Blutungstyp mit Ekchymosen, diversen schleimhautassoziierten Hämorrhagien in Form von Epistaxis, Gingivablutungen, gastrointestinalen Blutungen und/oder Hämaturien;
- intrazerebrale oder intraspinale Blutung als besonders gefürchtete Komplikation.
| Labordiagnostik | - Erniedrigung des Quick-Wertes bei normaler aPTT und TZ. Die Höhe des Quick-Wertes korreliert mit der verbliebenen Restaktivität des Prothrombin-Komplexes.
- Reduktion der Einzelfaktoraktivitäten des Prothrombin-Komplexes (initial F.VII, II, X, zuletzt IX);
- evtl. Reduktion der Proteine C u. S.
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Herausgeber: Prof. Dr. H. Link
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