Onkologie, Hämatologie - Daten und Informationen
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Häufig gestellte Fragen im Zshg. mit Eisenmangelanämie

Autor/en: H. Heimpel
Letzte Änderung: 30.01.2003

Frage I:
Warum kommt es bei chronischen Infekten zu einer hypochromen Anämie mit niedrigem Serumeisen, aber erhöhtem Ferritinspiegel?

Antwort:
Eisen wird im Rahmen der Infektabwehr in das RES verlagert und steht für die Hb-Synthese nur ungenügend zur Verfügung. Deswegen kommt es zu einem funktionellen Eisenmangel. Ferritin zeigt den Gesamteisengehalt des Organismus an, wird aber außerdem bei Entzündung vermehrt gebildet. Die genannte Konstellation der Laborwerte schließt jedoch eine Verminderung der Eisenspeicher, also einen zusätzlichen "echten" Eisenmangel nicht aus.



Frage II:
Mehrere meiner Patienten mit Morbus Crohn haben eine mikrozytäre Anämie, aber normale oder erhöhte Ferritinwerte. Auf die Einahme von Eisenpräparaten reagieren sie mit verstärkten gastrointestinalen Beschwerden. Ist hier das Risiko einer parenteralen Eisentherapie gerechtfertigt, und wie soll sie dosiert werden um eine Eisenüberladung zu vermeiden?

Antwort:
Bei der Verwendung von Eisenglukonat oder sacharat entsprechend den Angaben der Hersteller ist hier das Risiko schwerwiegender akuter Nebenwirkungen sehr gering. Ein Hinweis auf das Bestehen eines Eisenmangels gibt einen eindeutige Erhöhung des löslichen Transferrinrezeptors im Plasma. Die initiale Dosierung richtet sich nach der oben angegebenen Formel zur Schätzung des Eisendefizits. Falls das Labor die Ermittlung des Hämoglobingehaltes der Retikulozyten anbietet, sollte dieser wenige Tage nach der ersten Eisengabe ansteigen und damit den Beitrag eines funktionellen Eisenmangels zu der bestehenden Anämie beweisen. Obwohl es keine empirischen Daten zu einer Erhaltungstherapie bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen gibt, dürfte das Risiko einer iatrogenen Eisenüberladung bei wiederholter Eisengabe in Höhe des geschätzten Defizits zu vernachlässigen sein.

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